Kirche »Sieben Schmerzen Mariens« in Botričnica

Die Kirche befindet sich oberhalb des alten Marktkerns von Šentjur an der Stelle der ursprünglichen Kirche »St. Johann auf dem Stein«. Sie wurde im Jahre 1676 in »Marienkirche« umbenannt. Das heutige Gebäude wurde 1736 erbaut und sieben Jahre später geheiligt. Der Glockenturm im Süden wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts angebaut. An das Schiff wurden zwei Kapellen, das Presbyterium sowie im Süden der Glockenturm angebaut. 

Wenn Sie Glück haben, hören Sie auch das Lied der alten Glocke. Sie trägt die Jahreszahl 1488 und wird durch folgende Inschrift verschönert: "Maria hilf uns, uns hitt ... O rex glorie veni cum pace." Die Glocke läutete ursprünglich in der Pfarrkirche St. Georg. Daran erinnert ein kleines Relief von St. Georg, der den Drachen tötet.

Aus der Geschichte

Auf dem Hügel Botričnica kam es zur Zeit des Bauernaufstands 1635 zu einem großen Ereignis: der damalige Pfarrer Štefan Magerl aus Šentjur rief von der Kanzel aus die Bauern dazu auf, dem Kaiser zu geben, was des Kaisers ist, und Gott zu geben, was Gottes ist. Die Rache der Bauern folgte unverzüglich. Er musste ein großes Rundholz auf seinen Schultern zur Spitze des Hügels tragen. Dort wurde er von den Bauern getötet.
Am Sonntag vor dem Sankt-Georgs-Tag (den 20. April) 1539 bekam der Markt St. Georg das Recht auf sein eigenes Siegel und Wappen und gleichzeitig das Recht auf das Justizwesen. Nach der Volksüberlieferung soll in Botričnica einst ein Galgen gestanden haben, an dem Hinrichtungen durchgeführt wurden. Deswegen nennen die Einheimischen diese Gegend noch heute die »Gauge«. 

Für die Liebhaber der Kunstgeschichte

Der Innenraum der Kirche ist mit Gewölben in Form einer Wanne versehen und mit dem Barockaltar aus dem Jahr 1740 verziert. In der Mitte kann man die Statue Pietae bestaunen, um die die Engel kreisen. Über der Statue befindet sich Veronika mit dem Tuch, worauf sie das wahre Gesicht Jesu abzeichnet. Wenn Sie den Innenraum betreten, vergessen Sie nicht, nach oben zu schauen. Dort erblicken Sie einen Glasleuchter, der einen Teil der Tradition der Glashütten in unseren Orten darstellt und vermutlich in der 1. Hälfte oder in der Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden ist.
 

GPS Koordinaten

Breitengrad: 46.2272059° Längengrad: 15.3998575°
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