Manuskript von Kalobje

Das Manuskript von Kalobje, bekannt auch als Liber cantionum Carniolicarum bzw. Das Buch der Krainer Gedichte, entstand in der Mitte des 17. Jahrhunderts und wurde in Kalobje gefunden. Es enthält 44 Lieder mit Gebeten und einem Katechismus in der slowenischen Sprache des mittleren und westlichen Dialekts.

Der erste, der über das Manuskript sprach, war Matija Majer in seinem Gesangbuch Pesmarica cerkvena 1846. Lange gab es keine Spur von dem Manuskript, bis es Franc Kovačič in dem Nachlass von Slomšek entdeckte und es auch als erster sorgfältig beschrieb. Literaturtheoretisch und historisch war das Manuskript zum ersten Mal erst 1963 in der Doktorarbeit von Marijan Smolnik bearbeitet. In einer Buchform wurde es 1974 nachgedruckt.

Dass das Manuskript schwer zu lesen und an einigen Stellen inkonsequent war, ist der Grund für geringes Interesse in der Vergangenheit.

In dem Manuskript gibt es auch zwei Gedichte aus der älteren slowenischen Volksüberlieferung, und zwar zwei Legenden über Theophilus und Heilige Margarethe. Das Buch musste als Handbuch für Priester gedient haben. Ihr Autor war angeblich Matija Kastelic. Nach den Ermittlungen von Lino Legiša, der für den ersten Nachdruck sorgte, war das Werk schon in der damaligen Zeit für den Druck vorbereitet, aber wegen des Misstrauens der kirchlichen Gewalt gegen die slowenische Sprache ist der Druck nicht gelungen.

Das Manuskript wird in der Universitätsbibliothek Maribor aufbewahrt.

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